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Autobranche am Boden: Ifo-Daten zeigen tiefe Krise

6. September 2024

12:30

FachkraftFokus

Mitarbeiter bei einem KFZ-Hersteller arbeiten an einem Fahrzeug.
istock.com © / Jenson

Die deutsche Autoindustrie steht derzeit vor großen Herausforderungen, wie das neueste Geschäftsklima des Ifo-Instituts zeigt. Im August ist der Index für das Geschäftsklima in der Branche um 6,2 Punkte auf minus 24,7 gesunken. Dies markiert bereits den vierten Rückgang in Folge nach einer kurzen Phase der Erholung. Die Autobranche steckt laut der Ifo-Daten in der Misere.

Die pessimistischen Prognosen spiegeln eine besorgniserregende Stimmung wider, die laut Ifo-Expertin Anita Wölfl den Sektor derzeit prägt. Besonders kritisch ist die Lage bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate, die auf minus 40,5 Punkte gefallen sind. Diese Zahl deutet auf große Unsicherheit und anhaltenden Pessimismus hin, obwohl sich die aktuelle Geschäftslage nur minimal verschlechtert hat.

Rückgang bei Neuzulassungen und E-Autos

Parallel zu den düsteren Geschäftserwartungen zeigt sich auch ein erheblicher Rückgang bei den Neuzulassungen von Fahrzeugen in Deutschland. Im August wurden laut dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) rund 69 Prozent weniger Elektroautos neu zugelassen als im gleichen Monat des Vorjahres. Auch andere Antriebsarten verzeichneten Rückgänge, bei Dieselautos lag das Minus bei 24,4 Prozent und bei Benzinmotoren bei 7,4 Prozent.

Insgesamt sank die Zahl der Neuzulassungen aller Fahrzeugarten um 27,8 Prozent. Im bisherigen Jahresverlauf wurden etwa 590.000 Neuwagen weniger verkauft als im Vergleichszeitraum 2019, was die anhaltende Absatzschwäche unterstreicht. Laut Constantin Gall von EY ist der aktuelle Rückgang im Neuwagenmarkt größtenteils auf Sondereffekte aus dem Vorjahr zurückzuführen, und nicht unbedingt auf eine grundlegende negative Trendwende.

Dennoch bleibt die Lage angespannt, und eine nachhaltige Erholung ist nicht in Sicht. Die schwache Konsumbereitschaft, geänderte Investitionsneigungen sowie geopolitische Unsicherheiten tragen zu dieser Entwicklung bei. Im August 2023 wurden viele Elektroautos auf den Markt gebracht, um von der auslaufenden staatlichen Förderung zu profitieren. Der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen fiel im August 2024 auf 13,7 Prozent, was laut EY die „neue Normalität“ darstellt.

Produktion zeigt Wachstum trotz Absatzkrise

Während die Neuzulassungen deutlich zurückgegangen sind, verzeichnet die Autoproduktion in Deutschland ein Wachstum. Im August produzierte die Branche 313.700 Pkw, was einem Anstieg von 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Seit Januar stellten die Autobauer in Deutschland rund 2,7 Millionen Autos her, was einem Rückgang von zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 liegt die Produktion jedoch noch immer 14 Prozent unter dem damaligen Niveau. Trotz des Produktionsanstiegs bleibt die Autobranche laut der Ifo-Daten in einer angespannten Lage, die durch anhaltende Marktsorgen und ungewisse wirtschaftliche Aussichten geprägt ist.

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