Die „Boykott-Ära“ der Generation Z ist kaum übersehbar. In dieser macht sie deutlich, dass Karriereleiter, Dating-Apps und einflussreiche Verkäufer nicht mehr ihren Erwartungen entsprechen. Jüngere Menschen zeigen zunehmend Widerstand, wenn es um die Bewerbung bei Unternehmen geht, deren Werte nicht mit ihren Überzeugungen übereinstimmen. Das zeigen auch aktuelle Umfragen. Sie bestätigen, dass diese Generation in bestimmten Branchen erst gar nicht nach Arbeit sucht.
Eine aufsehenerregende Äußerung auf TikTok spiegelt diese Haltung wider. Ein Nutzer erklärte, er habe seinen Job bei Starbucks gekündigt und kritisierte Kunden, die weiterhin bei der Kette bestellen. Die Firma steht seit dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas unter Druck. Zudem steht sie wegen ihrer gewerkschaftsfeindlichen Praktiken in der Kritik. Diese Entwicklungen haben dazu geführt, dass es für junge Menschen in sozialen Medien zunehmend als negativ angesehen wird, sich mit Starbucks zu identifizieren. Auch andere Unternehmen wie McDonald’s und Hyundai stehen im Fadenkreuz dieser Boykottbewegung.
„Boykott-Ära“ der Generation Z nimmt zu
Laut einer Umfrage von Deloitte erwarten 77 Prozent der Gen Z, dass ihre Arbeitgeber ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit unterstützen. Diese Generation, die mit dem Internet aufgewachsen ist, sieht ihre Kaufentscheidungen nicht isoliert, sondern im Kontext globaler sozialer und ethischer Fragen. Für viele ist es unerträglich, für Unternehmen zu arbeiten, die nicht mit ihren persönlichen Werten übereinstimmen.
Junge Fachkräfte fordern, dass ihre Arbeitgeber politisch Stellung beziehen und sich aktiv für soziale Gleichheit einsetzen. Das Aufeinandertreffen von Arbeits- und Privatleben hat sich verändert, denn die Gen Z möchte in einem Umfeld tätig sein, das ihre Werte reflektiert. Sie suchen nach Sinn in ihrer Arbeit und möchten nicht nur einen Gehaltsscheck, sondern auch das Gefühl, einen positiven Einfluss auszuüben.
Die Diskussion über politische und gesellschaftliche Themen am Arbeitsplatz, die früher als tabu galt, ist für diese Generation unverzichtbar. Die neue Haltung der Gen Z zeigt sich auch in der Bereitschaft, schnell den Arbeitgeber zu wechseln, wenn dessen Werte nicht mit den eigenen übereinstimmen. Die Suche nach einem Arbeitsplatz, der Identität und Überzeugungen respektiert, wird zur zentralen Herausforderung für Unternehmen in der Zukunft.