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Deutsche Wirtschaft: Stillstand trotz Anlauf

3. August 2024

13:30

FachkraftFokus

Ein Papierschiff mit deutscher Flagge steht auf Papier.
istock.com © / gopixa

Mit der deutschen Wirtschaft geht es bergab, das zumindest belegen Zahlen des Instituts für deutsche Wirtschaft. Nach dieser Analyse soll es sogar vier Gründe geben, warum das Wirtschaftsschiff Deutschland einen offensichtlichen Motorschaden erlitten hat. Jetzt legt die Ampel-Koalition alle Hoffnungen auf ihre Wachstumsinitiative, die einen wirtschaftlichen Aufschwung bringen soll.

Wirtschaft schrumpft wieder

Laut der aktuell vorgelegten Quartalszahlen steckt die deutsche Wirtschaft augenscheinlich erneut in einer Krise. So finden laut der Analyse immer mehr getätigte Investitionen nicht mehr in Deutschland statt. Diese wandern ins Ausland, sodass das Geld der Wirtschaft entschwindet. Zusätzlich hat Deutschland noch immer wirtschaftlich mit den Folgen der Pandemie zu kämpfen.

Ein weiterer Faktor ist der anhaltende Krieg in der Ukraine. Auch hier machen sich nach wie vor Defizite bemerkbar. So hat alles zusammen ein enormes Loch von 545 Milliarden Euro in die Finanzkasse gerissen. Das belegen die Daten einer durchgeführten Studie.

Ein weiteres Problem: Die Bürger kaufen weniger ein. Die Nachfrage und das Konsumverhalten haben sich verändert, sodass der Wirtschaftskreislauf einen Knick erfährt. Dagegen möchte die Ampel-Koalition eine Wachstumsinitiative setzen, die bis zur kommenden Parlamentswahl die Wirtschaft in Deutschland stabilisieren soll. Das Institut für deutsche Wirtschaft (IW) erklärt, indessen, dass diese Maßnahmen kein schnelles Ende der rückläufigen Wirtschaftslage in Deutschland bringen können.

Deswegen steigt die Wirtschaft nicht an

Verglichen mit dem Vorquartal sank das Bruttoinlandsprodukt, kurz BIP, im zweiten Quartal um 0,1 Prozentpunkte. Der gleiche Wert lag auch im Vergleich zum letzten Jahr vor. Das Statistische Bundesamt veröffentliche kürzlich diese Zahlen, die zeigen, dass Deutschland im europäischen Vergleich nicht gut dasteht. Lediglich in Lettland und Irland sank der BIP ebenfalls, verglichen mit den Quartalszahlen zum Vorjahr.

Alle übrigen Länder in Europa konnten einen Aufschwung verzeichnen. Die Wirtschaft in Frankreich kletterte um 1,1 Prozent nach oben, während in Spanien sogar ein Anstieg des BIP von 2,9 Prozent zu verzeichnen ist. Zuletzt konnte Deutschlands Wirtschaft über einen halben Prozentpunkt, vor knapp zwei Jahren, zulegen. Kein Wunder, dass das IW für die nächste Zeit keine positiven Prognosen hervorbringt.

Keine Besserung in Sicht: Das sind die Gründe

Als Gründe nennt das IW unter anderem die Investition von Unternehmen ins Ausland. Durch die allgemein gestiegenen Kosten, wie für Personal, Kapital und Energie investieren die Unternehmen lieber ins Ausland als in Deutschland. Dies sei, für die Investoren derzeit zu unsicher, heißt es. Dadurch, dass die Bürger weniger Geld ausgeben, und lieber sparen, dämpft diese Zurückhaltung die Wirtschaft.

Weiterhin sinke auch die Nachfrage bei Firmen. Somit lägen derzeit die aus dem Inland kommenden Aufträge auf einem Tiefstniveau. Weiterhin seien auch die Aufträge aus dem Ausland gesunken. Bereits seit dem Jahr 2022 steigen die Exportzahlen von Deutschland nicht mehr an. Dies führen die Experten auf die Deglobalisierung zurück sowie die aktuellen Auseinandersetzungen auf geopolitischer Ebene.

Damit dieser Kreislauf durchbrochen werden kann, müssen laut dem IW bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. In einem Bericht erklärt das Institut daher: „Der Standort ist zu teuer, die Infrastruktur marode und die Bürokratie lähmend. Berechnungen zufolge soll der Bedarf an Investitionen in die deutsche Wirtschaft in den kommenden Jahren bis zu 600 Milliarden Euro betragen. Dies soll durch die Wachstumsinitiative der Ampel-Koalition geschaffen werden. Ob dies wirklich den erhofften Umschwung bringt, bleibt nun abzuwarten.

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