Aktuell kämpft Deutschland mit einer Lücke im Bereich der Fachkräfte, die 570.000 offene Stellen betrifft. Experten warnen jetzt eindringlich vor einem massiven Anstieg, der schon in den nächsten drei Jahren anstehen könnte.
Trotz Zuwanderung – Fachkräftelücke wächst erheblich
Laut einer Studie des IW sollen im Jahr 2027 bereits 728.000 offene Stellen vorhanden sein. Damit steigt die Fachkräftelücke in allen Branchen in den kommenden drei Jahren enorm an. Die Branche, die derzeit am meisten unter einem Fachkräftemangel leidet, ist der Verkauf. Laut der Auswertung sollen in drei Jahren hier 37.000 Fachkräfte fehlen. Direkt danach folgt die Kinderbetreuung, die Gesundheits- und Krankenpflege sowie die Sozialarbeit.
Der Mangel an Fachkräften kann nicht in einer oder wenigen Regionen oder Bundesländern festgemacht werden, sagen die Forscher der Studie. Der Mangel tritt deutschlandweit auf und wird zu einem wachsenden Problem für die deutsche Wirtschaft. Das Institut der deutschen Wirtschaft erklärt auch, dass Zuwanderung die Alterung ausgleicht.
„Zwar gehen infolge des demografischen Wandels bis 2027 voraussichtlich jährlich 283.000 Beschäftigte mehr in Rente, als nachrücken. Setzt sich der aktuelle Trend jedoch fort, werden bis dahin auch 285.000 Menschen jährlich aus dem Ausland in den Arbeitsmarkt einwandern“, heißt es in der Studienerklärung.
Folgen für Deutschland wären verheerend
Jobs, die für das öffentliche Leben wichtig sind, wären dann unbesetzt. Bahnen fahren nicht mehr regelmäßig, der Supermarkt hat kein Personal mehr oder Pflegeplätze fallen aufgrund von Personalmangel komplett weg. Für die Experten steht fest, dass Deutschland dringend Fachkräfte aus dem Ausland benötigt, um offene Stellen nachhaltig zu besetzen. Die Lücken könnten nur durch qualifiziertes Personal geschlossen werden, heißt es.
Nur so könne man den derzeitigen Wohlstand und Standard erhalten. Zudem altert die Gesellschaft in Deutschland und nur wenige junge Menschen kommen als Nachfolger nach. Daher sei es essenziell, vermehrt auf ausländische Fachkräfte zu setzen. Dazu müssen allerdings auch die Weichen vonseiten der Politik gestellt sein.