Freelancer bereichern Unternehmen durch Expertise und Flexibilität. Doch wie können Unternehmen diese Talente gewinnen und langfristig von ihnen profitieren? Generell gibt es einige Chancen, aber auch Herausforderungen durch Freiberufler für die HR.
Die neue Ära der Selbstständigkeit
In der modernen Arbeitswelt spielt Freelancing eine immer größere Rolle. Die Zahl der Selbstständigen ist in den letzten Jahrzehnten stark gestiegen – heute sind es dreimal so viele wie vor 30 Jahren. Der Freelancer-Kompass 2024, die bislang größte Umfrage unter Freiberuflern im deutschsprachigen Raum, bietet Einblicke in diese Entwicklung. Besonders schätzen Selbstständige ihre Unabhängigkeit, die flexible Gestaltung ihres Arbeitstages und die Aussicht auf ein höheres Einkommen. Das heißt, dass Freelancer sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die HR und den Betrieb mitbringen.
Auch Unternehmen profitieren von Freelancern, denn sie bringen nicht nur spezialisierte Fähigkeiten mit, sondern auch frische Perspektiven. Laut Oliver Grün, Präsident des Bundesverbands IT-Mittelstand, sind Freelancer ideal, um komplexe, temporäre Aufgaben zu lösen. Doch der Zugang zu diesen Talenten erfordert mehr als ein attraktives Projekt – es braucht eine Unternehmenskultur, die Freelancern das Gefühl gibt, willkommen und wertgeschätzt zu sein.
Was Freelancer wirklich wollen
Der Freelancer-Kompass zeigt, dass Aspekte wie Nachhaltigkeit, Chancengleichheit und eine ausgewogene Work-Life-Balance bei Freelancern besonders gut ankommen. Arbeitgeber, die diese Werte fördern, können sich einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Projekte hingegen, die wenig Flexibilität bieten oder nicht remote umsetzbar sind, werden häufig abgelehnt. Ebenso spielt die faire Bezahlung eine zentrale Rolle: Niedrige Stundensätze wirken abschreckend, während attraktive Vergütungen als klare Wertschätzung wahrgenommen werden.
Damit die Zusammenarbeit langfristig erfolgreich ist, sollten Unternehmen Freelancer von Anfang an in ihre Strukturen einbinden. Eine individuelle E-Mail-Adresse, der Zugang zu internen Kommunikationskanälen oder Einladungen zu Firmenveranstaltungen sind kleine Schritte mit großer Wirkung. Dies stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und baut Barrieren ab.
Erfolgreiche Integration und nachhaltige Bindung
Ein weiterer Schlüssel zur erfolgreichen Zusammenarbeit ist Transparenz. Klare Absprachen über Ziele, Arbeitsweisen und Erwartungen legen den Grundstein für ein produktives Miteinander. Auch eine offene Feedbackkultur trägt dazu bei, dass Freelancer sich gehört fühlen und Unternehmen wertvolle Impulse für interne Prozesse erhalten. Im Bereich Freelance und New Work benötigt es vonseiten der Betriebe neue Signale an die Mitarbeitenden.
Zum Abschluss jeder Zusammenarbeit sollte ein professionelles Offboarding stattfinden. Das hinterlässt einen positiven Eindruck und erhöht die Wahrscheinlichkeit, auch in Zukunft erfolgreich zusammenzuarbeiten. Wer die Bedürfnisse von Freelancern versteht und ihnen Raum zur Entfaltung gibt, kann nicht nur von ihrem Wissen profitieren, sondern sie als langfristige Partner gewinnen.