Inmitten der anhaltenden wirtschaftlichen Turbulenzen sehen sich zahlreiche Großkonzerne gezwungen, ihre Betriebsabläufe neu zu ordnen, zu verschlanken oder grundlegend zu reformieren. SAP plant im Rahmen eines umfassenden Transformationsprogramms den Abbau von Tausenden Arbeitsplätzen, während der Batteriehersteller Varta sich weiterhin in einem Sanierungsprozess befindet. Auch von Henkel gibt es Neuigkeiten zu Produktionsstätten in Deutschland.
Auch Henkel, der bekannte Konsumgüterriese mit Marken wie Persil, Schwarzkopf und vielen anderen, steht vor tiefgreifenden Umstrukturierungen. Die Frage, ob diese Veränderungen auch die Produktionsstätten in Baden-Württemberg betreffen werden, ist derzeit von großem Interesse.
Henkel optimiert zentrale Geschäftsbereiche
Der Henkel-Konzern, der seinen Sitz in Düsseldorf hat und ursprünglich in Aachen gegründet wurde, beschäftigt sich intensiv mit der Optimierung seiner Prozesse. Das Unternehmen, das sowohl im Konsumgüterbereich als auch in der Klebstofftechnologie tätig ist, hat bereits Anfang 2023 mit einem umfassenden Umbau begonnen. Dieser erste Umstrukturierungszyklus führte weltweit zur Reduzierung von etwa 2.000 Arbeitsplätzen.
Laut Henkel-CEO Carsten Knobel befindet sich das Unternehmen momentan in der „37. Spielminute“ des Umbaus. Das bedeutet, dass noch einiges an Arbeit vor ihm liegt. Nachdem in der ersten Phase des Programms vor allem Marketing- und Vertriebs-Synergien im Fokus standen, konzentriert sich die zweite Phase auf eine umfassende Optimierung der Bereiche Produktion, Einkauf, Logistik und Lagerhaltung.
Auswirkungen auf Produktionsstätten
Henkel hat bereits klargestellt, dass keine Standorte in Deutschland vollständig schließen sollen. Doch die Umstrukturierungen könnten dennoch Auswirkungen auf bestimmte Werke haben. Relevant ist dies für die Produktionsstätte in Bopfingen im Ostalbkreis. Aber auch den Standort in Heidelberg, der als größter Klebstoff-Produktionsstandort in Europa gilt.
Ob diese beiden wichtigen Standorte von den geplanten Optimierungsmaßnahmen betroffen sein könnten, ist noch nicht endgültig entschieden. Knobel betonte jedoch, dass trotz der Herausforderungen die bisher umgesetzten Maßnahmen bereits positive Ergebnisse gezeigt hätten. „Wir haben unsere Jahresprognose in diesem Jahr bereits zweimal angehoben“, so Knobel im Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Fazit
Henkel steht vor einer kritischen Phase der Neuausrichtung, in der sowohl globale als auch lokale Strukturen auf den Prüfstand kommen. Henkel bekräftigt, dass keine Produktionsstätten in Deutschland komplett schließen sollen. Es gilt jedoch als wahrscheinlich, dass die geplanten Anpassungen auch Auswirkungen auf die Produktionsstätten in Baden-Württemberg haben könnten.