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Insolvenz bei Esprit: Bitteres Ende für Mitarbeiter

3. August 2024

14:30

FachkraftFokus

Eine Filiale von Esprit mit Kleidungsstücken am Eingang.
istock.com © /Bjoern Wylezich

Die Insolvenz der Modekette Esprit schlägt große Wellen. Früher zählten die Filialen zur festen Instanz und waren so gut wie in jeder Shopping-Straße in Deutschland zu finden. Nun jedoch stehen die Zeichen auf Abschied, denn rund 1.300 Mitarbeitende des einst beliebten Modeimperiums müssen nun um ihre Jobs bangen, berichten derzeit Medien.

Esprit steht vor dem endgültigen Aus

Zum 1. August 2024 wurde das Insolvenzverfahren gegenüber Esprit Europe GmbH und sechs Gesellschaften eröffnet. In einer Pressemitteilung erklärte der Modekonzern, dass das reguläre Insolvenzverfahren begonnen hat. Zudem solle es zwei mögliche Investoren geben, mit denen aktuell Gespräche geführt würden. Tatsächlich wollen beide Interessenten lediglich die Markenrechte erwerben, heißt es weiter.

Damit könnte das Aus der Filialen besiegelt sein und beinahe alle der 1.300 Mitarbeiter stehen dann auf der Straße. In der Pressemitteilung erklärt das Unternehmen: „Das eine der Erwerber-Konzepte zielt auf den Relaunch der Marke Esprit zu einem späteren Zeitpunkt. Das zweite sieht eine Betriebsfortführung in einem erheblich reduzierten Umfang vor.“

Und weiter heißt es vonseiten Esprit: „Je nach Ergebnis der Gespräche wird die Geschäftsführung deshalb gezwungen sein, die operativen Tätigkeiten in den deutschen Esprit-Gesellschaften ganz oder in weiten Teilen in den kommenden Monaten herunterzufahren.“ Zudem seien auch die Mitarbeiter bereits informiert. Esprit und die Betriebsräte beraten derzeit über Sozialpläne.

Zukunft für alle ungewiss

Tatsächlich steht derzeit noch in den Sternen, ob am Ende des Weges noch Mitarbeitende von Esprit im Unternehmen verbleiben können. Wie Medien berichten, sei eher zu erwarten, dass der größte Teil der Beschäftigten mit einer Kündigung rechnen müssen. Experten schätzen, dass von den aktuell 56 Filialen in Deutschland am Ende nur maximal 10 übrig bleiben.

Dr. Christian Gerloff, Sanierungsgeschäftsführer, erklärte indessen: „Es war stets unser Ziel, dass die Esprit-Gesellschaften unter neuer Eigentümerschaft ihre Geschäfte fortführen können und so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten bleiben.“ Doch er führt weiter aus: „Wir müssen jedoch leider feststellen, dass alle Interessenten in dem unverändert sehr angespannten Marktumfeld für den Modehandel nicht oder nur sehr begrenzt bereit sind, dieses unternehmerische Risiko einzugehen.“

Signale zur Abwicklung zeigten sich bereits

Der Handel habe sich von der Marke schon früh abgewendet, das zeigt eine Umfrage der Fachzeitschrift Textilwirtschaft. So haben einige Unternehmen die Mode ausgelistet oder planen diesen Schritt. Gegenüber der Zeitschrift soll der Kaufring-Häuser Geschäftsführer München erklärt haben: „Ich habe Esprit rausgeschmissen, als ich vor vier oder fünf Wochen erfuhr, dass meine im Februar georderte Ware nicht kommen wird.“

Ein weiterer Geschäftsführer eines anderen Modehauses soll der Zeitschrift gesagt haben: „Die Ware für Frühjahr/Sommer wurde schon sehr holprig ausgeliefert, aktuell ist es eine klare Katastrophe“. Früher war Esprit eine der sogenannten High-Street-Marken. Der Verkauf der Waren galt als profitabel, doch jetzt hat sich das Blatt drastisch gewandelt. Ob zum Schluss von Esprit noch etwas bleibt, muss nun die Zeit zeigen.

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