Die Transformation zur Elektromobilität stellt Bosch und die gesamte Automobilbranche vor massive Herausforderungen. Jetzt greift der Technologiekonzern zu drastischen Mitteln. Wie es heißt sollen die Löhne und Arbeitszeiten innerhalb der Autobranche jetzt sinken.
Bosch kürzt Arbeitszeiten und plant massiven Stellenabbau
Die Automobilindustrie steht unter enormem Druck. Zulieferer wie Bosch spüren die Folgen der schleppenden Umstellung auf Elektromobilität und einer stagnierenden Auftragslage besonders stark. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, hat der Konzern entschieden, an mehreren deutschen Standorten die Arbeitszeiten von etwa 10.000 Mitarbeitern zu reduzieren. Dies betrifft Standorte wie Stuttgart-Feuerbach, Schwieberdingen sowie Abstatt. Für die betroffenen Beschäftigten bedeutet das nicht nur weniger Arbeitsstunden, sondern auch geringere Gehälter. Denn: Allgemein sinken offenbar Löhne und Arbeitszeiten in der Autobranche, heißt es.
Doch die Maßnahmen gehen noch weiter. Bosch plant, weltweit bis zu 5.550 Stellen abzubauen, davon rund 3.800 allein in Deutschland. Besonders das Softwaresegment, das Technologien für automatisiertes Fahren entwickelt, steht im Fokus. Bis 2027 könnten hier 3.500 Arbeitsplätze wegfallen, davon die Hälfte in Deutschland. Dies berichten derzeit verschiedene Medien. Die Signale scheinen auf Umstrukturierung zu zeigen.
Betriebsrat kritisiert soziale Folgen der Einschnitte
Die Entscheidungen des Unternehmens stoßen intern auf scharfe Kritik. Frank Sell, Betriebsratsvorsitzender der Zuliefersparte, spricht von einem „Tiefpunkt der Zusammenarbeit“ und warnt vor sozialen Spannungen. Die Kürzungen werden von den Arbeitnehmervertretern als einseitiger Eingriff in das Einkommen der Beschäftigten gesehen, der den sozialen Frieden gefährden könnte. Auch der Personal- sowie Fachkräftemangel soll hausgemacht sein.
Die geplanten Einschnitte sind jedoch nicht isoliert zu betrachten, sondern stehen in einem größeren Kontext wirtschaftlicher Herausforderungen. Auch andere Unternehmen der Branche kämpfen mit der Umstellung auf Elektromobilität, hohen Investitionen und einer schwächelnden Nachfrage. Währenddessen zeigt sich, dass viele Branchen mit anhaltenden Herausforderungen sowie Schwierigkeiten zu kämpfen haben.
Eine Branche sucht nach Orientierung
Bosch hat in den vergangenen Jahren Milliarden in neue Technologien investiert. Doch die schleppende Nachfrage und die anhaltenden Überkapazitäten belasten das Unternehmen. Die Maßnahmen zeigen, wie tief die strukturellen Probleme in der Automobilindustrie gehen und wie schwer es selbst Branchenriesen fällt, sich anzupassen.
Während Bosch versucht, durch Kostensenkungen und Kapazitätsanpassungen wettbewerbsfähig zu bleiben, bleibt unklar, ob diese Schritte ausreichen werden. Der Widerstand des Betriebsrats verdeutlicht, dass die wirtschaftlichen Herausforderungen auch zu internen Konflikten führen können. Der Umgang mit dieser Krise könnte als Gradmesser für die Zukunftsfähigkeit der Branche gelten.