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Neue Wege: Unternehmen denken familienfreundlich

20. November 2024

12:30

FachkraftFokus

Istock.com/Jelena Danilovic

Familienfreundlichkeit ist kein schönes Extra, sondern ein strategischer Erfolgsfaktor. Warum Unternehmen mit einer Denke in Bezug auf das Thema familienfreundlich punkten können und was Beschäftigte wirklich benötigen. Denn noch immer hapert es besonders an den Arbeitsplätzen, die Familie und Workflow in Einklang bringen können.

Unterschätztes Potenzial: Unternehmen und eine familienfreundliche Arbeitsumgebung

In einer Arbeitswelt, die sich rasant wandelt, gewinnen familienfreundliche Bedingungen zunehmend an Bedeutung. Über zehn Millionen Erwerbstätige in Deutschland balancieren die Herausforderungen von Job und familiärer Verantwortung. Ob Elternschaft oder Pflege von Angehörigen – diese Doppelbelastung ist Realität für ein Viertel aller Beschäftigten. Doch was macht einen Arbeitgeber für diese Zielgruppe wirklich attraktiv? Eine aktuelle Studie der Prognos AG im Rahmen des Programms „Erfolgsfaktor Familie“ des Bundesfamilienministeriums liefert Antworten.

Die Untersuchung verdeutlicht, dass Flexibilität bei Arbeitszeit und -ort zu den grundlegenden Erwartungen gehört. Für Eltern zählen vorwiegend planbare Arbeitszeiten und die Möglichkeit, berufliche und familiäre Verpflichtungen spontan in Einklang zu bringen – etwa wenn ein Kind krank wird. Auch Karrieremöglichkeiten dürfen durch familiäre Verantwortung nicht beeinträchtigt werden, ein Punkt, der oft übersehen wird. Wichtig scheint dies auch im Bereich neuer Signale für die Mitarbeiter zu sein.

Flexibilität, Vielfalt und individuelle Lösungen

Besonders spannend sind die Unterschiede zwischen den Gruppen. Mütter wünschen sich häufig flexible Modelle, die mit den Betreuungszeiten ihrer Kinder harmonieren, ohne berufliche Nachteile zu erfahren. Väter legen Wert darauf, aktiv in die Kindererziehung eingebunden zu sein und wünschen sich eine offene Unternehmenskultur, die Elternzeit bei Männern genauso unterstützt wie bei Frauen. Für pflegende Angehörige sind Unterbrechungsmöglichkeiten und verlässliche Arbeitsstrukturen entscheidend.

Was diese Zielgruppen eint, ist der Wunsch nach maßgeschneiderten Lösungen. Dabei zeigt die Studie: Es geht nicht nur um Homeoffice und flexible Arbeitszeiten. Finanzielle Hilfen, zusätzliche Kinderkrankentage oder Notfallbetreuung können ebenso attraktiv sein. Unternehmen, die sich auf die Vielfalt dieser Bedürfnisse einstellen, verschaffen sich einen Vorsprung im Kampf um Fachkräfte.

Der Wettbewerbsvorteil liegt in der Anpassungsfähigkeit

Für Unternehmen zahlt es sich aus, familienfreundlich zu sein. Sie stärkt die Bindung der Beschäftigten, reduziert Fluktuation und öffnet den Weg zu neuen Zielgruppen – von Teilzeitkräften bis zu potenziellen Rückkehrerinnen und Rückkehrern. Arbeitgeber, die proaktiv die Bedürfnisse ihrer Belegschaft ermitteln und gezielt darauf eingehen, gewinnen nicht nur Fachkräfte, sondern auch Loyalität. Die Botschaft ist klar: Familienfreundlichkeit ist keine Randerscheinung. Sie ist ein zentraler Bestandteil moderner Unternehmensstrategien – und das Potenzial ist riesig.

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