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Personalmangel: Zeitarbeitnehmer verschwinden aus der Branche

26. August 2024

13:30

FachkraftFokus

Eine Pflegekraft arbeitet am Patienten.
istock.com/The best photo for all

Die Pflegebranche steht unter immensem Druck. Personalmangel ist ein anhaltendes Problem, das durch die zurückgehende Anzahl von Zeitarbeitskräften zusätzlich verschärft wird. Der Rückgang bei den Leiharbeitnehmern, die einst als unverzichtbar galten, wirft Fragen auf. Insbesondere, ob die steigenden Kosten für diese Arbeitskräfte eine Rolle spielen. Die Zeitarbeitnehmer in der Branche verringern sich.

In den letzten Jahren wurde der Anstieg von Zeitarbeitskräften im Pflegebereich als eine Lösung für den Personalmangel während der Pandemie betrachtet. Diese Arbeitskräfte wurden zu einem festen Bestandteil des Pflegealltags, doch die neuesten Zahlen zeichnen ein anderes Bild.

Laut einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit (BA), die vom Gesamtverband der Personaldienstleister (GVP) in Auftrag gegeben wurde, ist die Anzahl der Zeitarbeitskräfte in der Pflegebranche Ende 2023 um etwa 1,8 Prozent gesenkt worden. Dies entspricht 32.368 Pflegekräften, die über Personaldienstleister angestellt sind. Das ist ein geringer Anteil im Vergleich zu den insgesamt rund 1,8 Millionen Beschäftigten im Sektor.

Dieser Rückgang der Zeitarbeitnehmer in der Branche ist nicht nur ein Problem der Pflegebranche, sondern spiegelt einen allgemeinen Trend wider. Seit 2017 ist die Zahl der Zeitarbeiter in Deutschland stetig gesunken, und die Zahlen für 2022 und 2023 lagen jeweils unter dem Vorjahresniveau.

Wirtschaftliche Faktoren und der Einfluss auf die Zeitarbeit

Steffen Müller vom Institut für Wirtschaftsforschung erläutert im Gespräch mit Medien, dass die konjunkturelle Lage einen direkten Einfluss auf die Zahl der Zeitarbeitskräfte hat. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten benötigen die Betriebe weniger Zeitarbeiter, da ihre kurzfristige Anstellung für Unternehmen weniger attraktiv ist. In der Pflegebranche könnten jedoch zusätzliche Faktoren wie höhere Kosten und politische Eingriffe zu diesem Trend beitragen.

Christian Baumann, Präsident des Gesamtverbands der Personaldienstleister (GVP), kritisiert die politische Entscheidung, die Zeitarbeit in der Pflegebranche zu regulieren. Er bemängelt, dass solche Maßnahmen die Flexibilität der Einrichtungen einschränken und es erschweren, auf kurzfristige Personalengpässe zu reagieren. Zudem fordert Baumann, dass die Politik die Bedingungen für Leiharbeitsfirmen reformieren sollte, um eine faire Entlohnung und Unterstützung für die Branche sicherzustellen.

Schimmel, Kosten und die Zukunft der Zeitarbeit

Derzeit leiden viele Pflegeeinrichtungen unter den hohen Kosten für Leiharbeitnehmer. Dies ist teilweise auf die ungleiche Bezahlung im Vergleich zum Stammpersonal zurückzuführen. Pflegekräfte, die über Zeitarbeitsfirmen angestellt sind, verdienen häufig bis zu 3,7 Prozent mehr als ihre festen Kollegen, was zusätzliche finanzielle Belastungen für die Einrichtungen bedeutet.

Gesundheitspolitiker fordern daher eine Begrenzung der Zeitarbeit in der Pflege. Sie möchten so die Kosten zu senken und eine gerechtere Entlohnung ermöglichen. Gleichzeitig möchte man die Qualität der Pflege durch bessere Arbeitsbedingungen für festangestellte Mitarbeiter erhöhen. Derzeit gibt es keine einheitliche Lösung für die Probleme im Bereich der Leiharbei. Dies führt zu einer prekären Situation für die Pflegekräfte.

Herausforderungen und Chancen für die Pflegebranche

Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass die Zeitarbeit im Pflegebereich vor erheblichen Herausforderungen steht. Während die Politik an der Verbesserung der Arbeitsbedingungen für festangestellte Mitarbeiter arbeitet, sehen sich Pflegeeinrichtungen mit steigenden Kosten und einem anhaltenden Personalmangel konfrontiert.

Der Rückgang der Zeitarbeitskräfte könnte langfristige Auswirkungen auf die Pflegequalität haben. Besonders dann, wenn sich nicht zeitnah Lösungen auftun, die den finanziellen Druck mindern und die Flexibilität der Branche erhalten.

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