Das renommierte Pariser Label Y/Project, bekannt für seine avantgardistische Mode und unkonventionelle Designs, befindet sich in einer heiklen Phase. Nur wenige Wochen nach dem Abgang des Kreativdirektors Glenn Martens steht das Modehaus zum Verkauf. Dieser Schritt überrascht viele in der Modewelt, da das Label in den vergangenen Jahren durch Martens’ visionäre Leitung eine feste Größe im Luxussegment geworden war.
Die Zukunft von Y/Project geriet ins Wanken, als einer der Mitgründer unerwartet verstarb, was tiefgreifende Unsicherheiten hinterließ. Glenn Martens, der seit 2013 die kreative Ausrichtung prägte, entschied sich kurz darauf, das Modehaus zu verlassen, was den Weg für einen möglichen Verkauf ebnete. Der Verlust von Martens, der durch seine unkonventionellen Ansätze die Marke auf eine neue Ebene hob, stellte einen bedeutenden Wendepunkt für das Label dar.
Modehaus tatsächlich kurz vor Verkauf?
Laut Medienberichten wurde das Insolvenzverfahren bereits im September eingeleitet. Die zuständige Verwalterin, Marine Pace, leitet den Verkaufsprozess und prüft derzeit die eingehenden Angebote potenzieller Käufer. Der Verkauf könnte schon bald Realität werden, denn interessierte Parteien haben bis Mitte Oktober Zeit, Gebote abzugeben. Finanziell steht das Unternehmen ebenfalls unter Druck. Y/Project erzielte bis Ende September 2023 noch einen Umsatz von knapp 11 Millionen Euro. Auch die Prognosen für 2024 sind düster. Mit einem erwarteten Rückgang auf 9,4 Millionen Euro ist klar, dass das Label dringend neue Impulse benötigt, um seine Position im Luxussegment zu behaupten.
Bereits im Februar kämpfte das Unternehmen mit Liquiditätsproblemen, die dazu führten, dass eine geplante Show abgesagt werden musste. Stattdessen stellte das Unternehmen die Herbstkollektion 2024 lediglich in einem Lookbook vor. Das verdeutlichte die finanziellen Engpässe . Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob Y/Project einen Käufer findet, der die Marke neu beleben kann. Für die Modewelt bleibt spannend, wie und ob das ikonische Label seinen Weg aus der Krise findet. Sollte das nicht gelingen, könnte die Modebranche eine große Instanz verlieren.