Ein düsterer Trend geht weiter um. Deutschlands Unternehmen stehen vor einer Insolvenzwelle, die neue Höchststände erreicht. Jetzt erklären Experten, was die Gründe für die anhaltende Krise sein können. Denn derzeit steht fest, dass die Pleitewelle massiv weiterrollt und sich die Insolvenzen auf einem Rekordkurs befinden. Es ist nicht zu übersehen, dass Deutschlands Wirtschaft wankt.
Corona-Folgen und ein angespanntes Marktumfeld
Nach Jahren relativer Stabilität spitzt sich die Lage für viele deutsche Unternehmen dramatisch zu. Die Corona-Krise hat langfristige Spuren hinterlassen, die sich jetzt in vollem Ausmaß zeigen. Während staatliche Hilfen sowie niedrige Zinsen zahlreiche Betriebe während der Pandemie noch über Wasser hielten, stehen diese Unternehmen nun vor einer gänzlich anderen Realität. Mit dem Wegfall der Sonderregelungen sowie einer zunehmend schwachen Konjunktur kämpfen besonders jene Firmen ums Überleben, die ohnehin auf wackeligen Beinen standen. Die Insolvenzzahlen belegen diesen Trend. Im Oktober 2024 meldeten laut Statistischem Bundesamt fast 23 Prozent mehr Unternehmen Insolvenz an als im Vorjahr. Dies entspricht einem sprunghaften Anstieg, der die Sorgen um die wirtschaftliche Stabilität des Landes verstärkt. Unaufhaltsam rollt die Pleitewelle weiter und soll tausende Insolvenzen fordern.
Explodierende Kosten und ihre Folgen
Erschwerend kommt hinzu, dass die Kosten für Energie und andere Ressourcen in den vergangenen Jahren rasant gestiegen sind. Viele Unternehmen können diese Belastungen nicht mehr tragen, insbesondere, wenn sie schon vor der Krise stark verschuldet waren. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) weist darauf hin, dass sich die Situation im Oktober 2024 weiter zugespitzt hat. Mit 1.530 registrierten Insolvenzen wurde ein Niveau erreicht, das zuletzt 2004 überschritten wurde. Besonders das Gastgewerbe ist betroffen, aber auch andere Branchen wie der Einzelhandel oder Produktionsbetriebe kämpfen gegen die hohen Betriebskosten. Auch die Bundesbank warnt indessen vor der wirtschaftlichen Krise.
Experten rechnen damit, dass bis Jahresende bis zu 20.000 Insolvenzen anstehen könnten – ein Wert, der seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr erreicht wurde. Doch trotz dieser alarmierenden Zahlen bleibt abzuwarten, ob die Verfahren tatsächlich abgeschlossen werden und in die offizielle Statistik einfließen. Klar ist jedoch: Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Bewährungsprobe, die auch langfristige Konsequenzen für Arbeitsplätze und den gesamten Markt nach sich ziehen dürfte. Das Ausmaß dieser Entwicklung wird nicht nur die Politik, sondern auch jeden Einzelnen beschäftigen – sei es durch höhere Preise, Arbeitsplatzverluste oder den generellen Wandel im Wirtschaftsgefüge.