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Sinn in der Krise: Erneute Insolvenz für die Modekette

6. August 2024

15:51

FachkraftFokus

Ein Geschlossen Schild hängt im Schaufenster eines Geschäftes.
istock.com © / Heiko119

Das ist ein schwerer Schicksalsschlag, den die Modebranche erneut hinnehmen muss. Ein weiteres, traditionelles Unternehmen hat seine Insolvenz bekannt gegeben. Besonders tragisch ist dies, da es die vierte Pleite der Modekette ist.

Modekette Sinn erneut in der Pleite

Das Modeunternehmen Sinn hat in den vergangenen Jahren viele Aufs und Abs erleben müssen. Jetzt hat das Unternehmen bereits zum vierten Mal die Zahlungsunfähigkeit angemeldet. Der Betrieb aus Hagen soll jetzt die nächste Insolvenz angemeldet haben. Berichten zufolge gibt es gleich mehrere Gründe dafür.

In der Vergangenheit hatte der Konzern aus der Modebranche nicht nur mit finanziellen Hürden zu kämpfen. Auch wechselnde Besitzer zeichnen den Weg des Betriebes. Michael Mönig, Wirtschaftsanwalt aus Münster, ist indessen als Insolvenzverwalter bestimmt. Laut ihm hat die Modekette derzeit 41 Filialen. Mehr als die Hälfte davon liegt in Nordrhein-Westfalen.

Anwalt sieht Gründe für die Pleite

Der Modekonzern Sinn vertreibt Kleidungsstücke, die sich preislich im mittleren bis gehobenen Segment befinden. Etwa 1.500 Menschen sind im Betrieb beschäftigt, während die meisten der Standorte in Mittelstädten wie Kleve, Wesel oder Unna befinden. Laut Berichten liegen die Ursachen der Pleite in technischen Mängeln sowie Wasserschäden in gleich mehreren Standorten begründet.

Aufgrund dieser Probleme seien, zumindest zeitlich begrenzt, ganze Etagen oder Häuser nicht in Betrieb gewesen. Dies habe unweigerlich dazugeführt, dass die Umsätze des Konzerns rückläufig waren, erklärt das Unternehmen. Wie viele andere Betriebe in der Modebranche habe auch die Modekette Sinn, mit der schweren wirtschaftlichen Lage in Deutschland zu kämpfen.

Weiterhin sei ein teures Warenwirtschaftssystem integriert worden, was ebenfalls mit für die Pleite verantwortlich sei, erläutert Sinn weiter. Der Hamburger Rechtsanwalt Jan Ockelmann soll gemeinsam mit Mönig nun die Geschäftsführung darin unterstützen, das Unternehmen zu retten, heißt es weiter.

Erklärtes Ziel: Die Rettung der Modekette

Jetzt sei man dabei, das Unternehmen zu sanieren. Dabei will man so viele Arbeitsplätze erhalten und so viele Standorte wie möglich behalten, so Ockelmann. Allerdings hat die Modekette Sinn, eine durchwachsene Firmengeschichte, die im Jahr 1850 in Köln begann. Damals eröffnete die erste Filiale des heute insolventen Konzerns.

Damals hieß das Unternehmen „Kurzwarenhandlung Gebrüder Sinn“. 1997 fusionierte der Betrieb und hieß dann SinnLeffers. Ab dem Jahr 2001 zählte es vier Jahre zum Karstadt-Konzern. Das Modehaus Wöhrl aus Süddeutschland kontrollierte zwischenzeitlich das Unternehmen. In den Jahren 2008, 2016, 2020 und jetzt 2024 meldete Sinn bereits Insolvenz an.

Nachdem man im Jahr 2020, im Corona-Jahr, aufgrund von Umsatzrückgängen einen Insolvenzantrag gestellt hatte, konnte man dann ein Wachstum verzeichnen. Zuletzt konnte Sinn sogar die Textilkette Mensing mit insgesamt sieben Filialen übernehmen. Zwei neue Filialen folgten dann in Goch und Dusiburg während das Unternehmen jetzt erneut strauchelt.

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