Die Androhung neuer Strafzölle aus den USA sorgt für Besorgnis wächst, denn die deutsche Wirtschaft, zittert vor diesen Plänen offenbar. Vor allem die exportorientierten Industrien stehen vor großen Herausforderungen.
Strafzölle als Belastung für die Exportnation Deutschland
Sollte der designierte US-Präsident Donald Trump seine Wahlkampfversprechen umsetzen und drastische Strafzölle auf Importe verhängen, wäre die deutsche Wirtschaft spürbar betroffen. Davor warnt der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther. Für die exportstarken Branchen Deutschlands, wie den Maschinenbau, die Automobilindustrie und die Pharmabranche, könnten Trumps Maßnahmen erhebliche wirtschaftliche Verluste bedeuten. Hüther rechnet mit einem Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts um bis zu 1,2 Prozent in den kommenden Jahren. Diese Prognose zeichnet ein düsteres Bild für die Perspektiven deutscher Exportunternehmen. Sie basiert auf einem Zollsatz von 10 Prozent für alle Handelspartner und einer noch stärkeren Zollerhöhung für China. Die deutsche Wirtschaft könnte von diesen Plänen stark in Mitleidenschaft gezogen werden, so die Experten.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen Deutschland und den USA sind tiefgehend, denn die Vereinigten Staaten sind seit fast einem Jahrzehnt Deutschlands wichtigster Handelspartner. Ein Wegfall dieser Handelsvorteile würde Lücken reißen, die selbst mit einer intensiveren Ausrichtung auf den europäischen Binnenmarkt kaum zu schließen wären. Hüther betont, dass diese neuen Handelsbarrieren auch die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte schwächen würden, da die höheren Zollkosten in den USA das Preisniveau deutscher Waren anheben und sie gegenüber einheimischen Erzeugnissen benachteiligen könnten.
Drohender Rückgang in zentralen Industriebranchen
Auch in Deutschland könnte es zu Gegenmaßnahmen kommen, sollte die EU sich für eine Vergeltungspolitik entscheiden. Hüther warnt jedoch, dass solche Reaktionen die deutsche Wirtschaft zusätzlich belasten könnten. Die Zollerhöhungen würden in einem zunehmend globalisierten Wirtschaftssystem die bestehenden Strukturen deutscher Schlüsselindustrien ins Wanken bringen. Gerade die Automobilindustrie, die auf einen hohen Exportanteil in die USA angewiesen ist, würde mit Umsatzrückgängen und verschärftem Konkurrenzdruck konfrontiert sein. Die Folgen wären spürbar. Mögliche Einbußen bei Arbeitsplätzen, Investitionen sowie langfristig auch bei der Innovationskraft, auf die die deutsche Wirtschaft ihre globale Stellung stützt.
Trumps Ankündigungen lassen erkennen, dass die USA entschlossen sind, die heimische Produktion zu bevorzugen. Für Deutschland wird es darauf ankommen, in einem potenziell raueren Handelsklima neue wirtschaftliche Allianzen zu knüpfen. Auch benötigt es innovative Strategien, um die drohenden Verluste abzufedern. Die EU erhebt unterdessen ebenfalls Strafzölle.