Wie nun bekannt wurde, erhebt die EU Strafzölle gegenüber chinesischen E-Autos. Dem Entschluss ging eine Diskussion mit Peking hervor, die offensichtlich keine Einigung erzielte.
Umstritten: EU will Strafzölle einführen
Auf E-Autos aus China möchte die Europäische Union in Zukunft auf die umstrittenen Strafzölle setzen. Bereits am 29. Oktober 2024 verabschiedete man in der EU-Kommission den Beschluss. Zum 31. Oktober 2024 trat die Verordnung damit in Kraft und ist wirksam. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, denn schon zu Beginn Oktober sprachen sich ausreichend EU-Mitgliedstaaten für die Strafzölle aus.
Deutschland jedoch sprach sich dagegen aus und warnte ausdrücklich davor, dass es zu einem Handelskonflikt mit China kommen könnte, sollte die neue Regelung zur Umsetzung kommen. Konkret befürchten Experten Maßnahmen der Vergeltung gegenüber deutschen Autobauern. Viele der deutschen Marken sind vom chinesischen Markt abhängig.
Grund für die eingeführten Zölle
Die Zusatzzölle sollen die europäische Autoindustrie langfristig schützen. So lautet die Begründung der EU-Kommission. Aufgrund staatlicher Subventionen sind chinesische Hersteller in der Lage, ihre Fahrzeuge zu besonders günstigen Preisen auf den Markt zu werfen. Das ergab eine Untersuchung der Behörde.
So sollen laut Schätzungen von Experten die E-Autos aus China etwa 20 Prozent billiger verkauft werden können als europäische E-Autos. Schon im Juli dieses Jahres hatte die EU-Kommission vorläufig sogenannte Ausgleichszölle erhoben. Autos des Herstellers BYD aus China erhalten so einen Aufschlag von 17 Prozent sowie die Fahrzeuge des Herstellers Geely zusätzlich 18,8 Prozent Zuschlag erhalten. Der höchste Zusatzzoll soll bis zu 35,5 Prozent betragen können, heißt es in der neuen EU-Verordnung. Derzeit herrscht allerdings auch eine große Unsicherheit, wie Peking auf die Einführung der Zusatzzölle reagiert.
Maßnahmen könnten folgen
Wie es sich in der Vergangenheit zeigte, könnten auf die Zölle Gegenmaßnahmen aus China folgen. Bereits früher hatte China angekündigt, dass man auf solche Regelungen entsprechend reagieren würde. Damals beschuldigte Peking die EU sogar des Protektionismus. So könnten höhere Einfuhrzölle für EU-Fahrzeuge mit größerem Hubraum die Folge sein.
Diese Konsequenz bekämen die deutschen Hersteller massiv zu spüren, die im chinesischen Markt zahlreich vertreten sind. Doch bei den Fahrzeugen sei für Peking offenbar noch lange nicht Schluss. Mittlerweile prüfe man, ob man zusätzliche Abgaben auf europäisches Schweinefleisch oder auf Milchprodukte aus der EU einführe, heißt es weiter.