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Verkäufermangel: Bis 2027 fehlen 37.000 Fachkräfte!

9. August 2024

13:30

FachkraftFokus

Eine Frau wählt in einem Schuhladen Schuhe aus.
istock.com © / michaeljung

In den kommenden Jahren gibt es alarmierende Zahlen, die den Fachkräftemangel im Verkauf betrifft. Froschende haben jetzt eine Analyse veröffentlicht, die besorgniserregende Ergebnisse präsentiert. Bis ins Jahr 2027 sollen demnach etwa 37.000 Fachkräfte in Deutschland fehlen. Die Ergebnisse des Instituts der deutschen Wirtschaft geben also Anlass zur Sorge.

Im Verkauf gibt es immer weniger Personal. Da während der Pandemie zahlreiche Geschäfte schlossen und ihre Mitarbeiter kündigten, haben diese sich massiv umorientiert. Studienautor und Ökonom Alexander Burstedde erklärt dazu, dass der Fachkräftemangel im Verkauf auch darin gegründet sieht, dass nur sehr wenige nach der Pandemie in ihren alten Beruf zurückkehrten.

Größte Berufsgruppe geschwächt

Der Verkauf in Deutschland hat etwa 850.000 Fachkräfte vorzuweisen und gilt daher als die viertgrößte Berufsgruppe. Als Verkaufs-Fachkräfte bezeichnet man in Deutschland Einzelhandels-Kaufleute sowie Fachverkäufer. Also jene, die uns täglich in den Supermärkten und Geschäften begegnen, sowie weiteres Verkaufspersonal und Kassenmitarbeiter.

Neben einem enormen Mangel im Verkauf erklären die Experten einen ebenfalls großen Fachkräftemangel bei Erziehern. Bis 2027 sollen über 27.600 Stellen unbesetzt sein, so die Auswertung des Instituts. Zwar steige die Zahl der Beschäftigen hier an, aber das reiche längst nicht aus, erklärt Burstedde dazu: „Wir brauchen mehr Erzieher, um es Eltern zu ermöglichen, mehr zu arbeiten.“ Zusätzlich fehlen auch Fachkräfte in der Krankenpflege, der Informatik sowie in der Sozialarbeit.

Starker Mangel unterschiedlich verteilt

Generell erklärt das Institut, dass ein Fachkräftemangel auch in vielen anderen Branchen in den kommenden Jahren auf Deutschland zukommt. Besonders hart soll es dabei Ostdeutschland treffen. Die IW sieht einen Hauptgrund darin, dass viele Menschen in den kommenden Jahren im Osten Deutschlands in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig kommt aber zu wenig Nachwuchs in den betroffenen Berufsgruppen nach.

Doch es gibt auch andere Zahlen. Denn nicht nur ein Mangel, sondern auch ein Beschäftigungsrückgang zeichne sich laut der IW bis 2027 ab. Besonders stark sei davon die Bankbranche sowie die Metallverarbeitung betroffen. Dabei habe das besonders auf an- und ungelernte Arbeitskräfte Auswirkung, so die IW.

„Der alte Satz ‚Mach etwas Sicheres und mach eine Bankausbildung‘ ist nicht mehr gültig. Die Banken wissen nicht, wohin mit den Leuten am Schalter, weil viele Filialen schließen und die Kunden Online-Banking machen“, so Burstedde. Er ist der Ansicht, dass wichtige Maßnahmen zeitnah getroffen werden müssen, um die Fachkräftelücke schließen zu können. So sollten Arbeitgeber ihre älteren Angestellten länger im Betrieb halten, und man solle auch das Potenzial von zugewanderten Fachkräften nicht unterschätzen.

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