Am 2. Dezember 2024 legten zehntausende Volkswagen-Mitarbeiter in Deutschland die Arbeit nieder, um gegen geplante Lohnkürzungen und Werksschließungen zu protestieren. Die Warnstreiks, initiiert von der IG Metall, betrafen neun der zehn deutschen VW-Standorte, darunter das Hauptwerk in Wolfsburg.
Hintergrund der Proteste
Volkswagen plant, die Löhne von rund 120.000 Beschäftigten um zehn Prozent zu kürzen und erwägt die Schließung von drei Werken in Deutschland. Diese Maßnahmen sollen laut Unternehmensführung dazu beitragen, die Wettbewerbsfähigkeit angesichts sinkender Nachfrage und steigender Konkurrenz zu erhalten.
Cavallos scharfe Kritik an den Eigentümerfamilien
Daniela Cavallo, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats von Volkswagen, kritisierte die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch scharf. Sie forderte sie auf, in der aktuellen Krise auf Dividenden zu verzichten und somit einen Beitrag zur Stabilisierung des Unternehmens zu leisten. Cavallo betonte, dass die Lasten nicht allein von den Beschäftigten getragen werden dürften.
Auswirkungen der Streiks
Die Warnstreiks führten in mehreren Werken zu Produktionsausfällen. Allein im Werk Wolfsburg beteiligten sich rund 35.000 Mitarbeiter an den zweistündigen Arbeitsniederlegungen. Insgesamt legten etwa 66.000 Beschäftigte in neun deutschen Werken die Arbeit nieder.
Zukunft der Verhandlungen
Die nächste Verhandlungsrunde zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretern ist für den 9. Dezember 2024 angesetzt. Beide Seiten stehen unter Druck, eine Einigung zu erzielen, um weitere Arbeitsniederlegungen und mögliche betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Die aktuelle Situation bei Volkswagen zeigt die Spannungen zwischen Unternehmensführung und Belegschaft. Die Forderung von Betriebsratschefin Cavallo nach einem Dividendenverzicht der Eigentümerfamilien Porsche und Piëch unterstreicht die Dringlichkeit, gemeinsam Lösungen zu finden, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens als auch die Interessen der Mitarbeiter berücksichtigen.