Am Standort Biberach der Liebherr-Werk Biberach GmbH, ein Unternehmen der Baumaschinenbranche, wird die Kurzarbeit für rund 1.000 Mitarbeiter verlängert. Diese Maßnahme, die bereits seit Januar 2024 besteht, soll nun bis Januar 2025 anhalten, wie Konzernsprecherin Katharina Sic bestätigt hat. Ursprünglich war die Kurzarbeit nur bis Ende September geplant gewesen.
Die wirtschaftlichen Herausforderungen im Bau- und Maschinenbau sind weiterhin spürbar. Die geringe Auftragslage zwingt viele Unternehmen in Baden-Württemberg zu ähnlichen Maßnahmen. So hat etwa der Autozulieferer ZF Friedrichshafen rund 1.500 Mitarbeiter am Hauptsitz während der Sommermonate in Kurzarbeit geschickt. Auch andere Firmen wie der Elektrogerätehersteller ebm-Papst haben ihre Kurzarbeit bereits nach der Urlaubszeit beendet.
Das Liebherr-Werk in Biberach an der Riß, spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Turmdreh- und Mobilbaukränen, ist von der anhaltend schwierigen Lage in der Baubranche besonders betroffen. Die verlängerte Kurzarbeit ist ein Zeichen dafür, dass die Situation sich noch nicht entspannt hat. Trotz der umfangreichen Produktionskapazitäten in Biberach bleibt der Standort unter Auslastungsdruck.
Hintergrund und Auswirkungen der Kurzarbeit
Die Kurzarbeit dient dazu, Arbeitsplätze zu sichern, indem man die Arbeitszeit reduziert, um Kosten zu sparen, ohne sofort Personal abbauen zu müssen. In der Regel wird die Maßnahme für einen Zeitraum von drei Monaten eingerichtet und dann kontinuierlich überprüft. Dass Liebherr die Kurzarbeit nun um zusätzliche vier Monate verlängert hat, verdeutlicht die anhaltenden Schwierigkeiten im Markt sowie die hohen Kosten für Rohstoffe und Materialien.
Liebherr, ursprünglich 1954 in Kirchdorf an der Iller gegründet, hat sich mittlerweile international etabliert und hat seinen Sitz in der Schweiz. Dennoch betreibt das Unternehmen weiterhin bedeutende Standorte in Baden-Württemberg, darunter die erwähnte Produktionsstätte für Turmdrehkräne in Biberach an der Riß und ein weiteres Werk für Haushaltsgeräte in Ochsenhausen
Die Erweiterung der Kurzarbeitsregelung über das Jahr hinaus lässt auf eine andauernde Unsicherheit im Bau- und Maschinenbau-Sektor schließen. Das Unternehmen setzt weiterhin auf eine Verbesserung der Auftragslage und hofft, dass sich die Marktbedingungen bis Anfang 2025 verbessern werden. Die aktuelle Lage spiegelt die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit wider. Sie stellt eine Herausforderung für einen der weltweit größten Hersteller von Bau- und Hebetechnik dar. Der Konzern der Baumaschinenbranche kann hoffentlich bald die Kurzarbeit für die Mitarbeiter beenden.