Die Stahltochter von Thyssenkrupp plant bis 2030 umfassende Stellenstreichungen. Bis zu 11.000 Arbeitsplätze sollen abgebaut werden, davon 5.000 durch direkte Kündigungen und weitere 6.000 durch Ausgliederungen und Werksschließungen. Die Maßnahmen sind Teil der grünen Transformation des Unternehmens und sollen die Klimaneutralität bis 2045 ermöglichen.
Warum so viele Arbeitsplätze gestrichen werden
Thyssenkrupp sieht sich gleich mehreren Herausforderungen gegenüber: Die Nachfrage nach Stahl sinkt, während die Preise für Rohstoffe und Energie steigen. Zusätzlich investiert das Unternehmen in eine klimafreundlichere Stahlproduktion, die hohe Kosten mit sich bringt.
Im Rahmen der Umstrukturierungen sollen die Produktionskapazitäten von derzeit 11,5 Millionen Tonnen auf etwa 9 Millionen Tonnen reduziert werden. Dies erfordert nicht nur Anpassungen in der Produktion, sondern auch Einschnitte in der Belegschaft. Besonders betroffen ist der Standort Kreuztal-Eichen, wo 500 Arbeitsplätze auf der Kippe stehen.
Wie Thyssenkrupp die Transformation gestalten will
Thyssenkrupp setzt auf Wasserstofftechnologie, um die Stahlherstellung klimaneutral zu machen. Die sogenannten Direct Reduced Iron (DRI)-Anlagen sollen die herkömmlichen Hochöfen ersetzen. Doch diese Umstellung erfordert enorme Investitionen, die das Unternehmen ohne Einsparungen nicht stemmen kann.
Die Gewerkschaften fordern mehr staatliche Unterstützung für den Umbau und betonen, dass die Belastung nicht allein auf den Schultern der Beschäftigten liegen dürfe. Die IG Metall fordert transparente Übergangsregelungen und den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze.
Die Zukunft der deutschen Stahlindustrie
Thyssenkrupp befindet sich in einer schwierigen Lage: Einerseits ist die Transformation zur klimaneutralen Stahlproduktion alternativlos, andererseits birgt sie hohe wirtschaftliche und soziale Risiken. Die geplanten Stellenstreichungen sind ein klares Signal dafür, wie radikal der Wandel in der Industrie ist.