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Die Ökonomie der Alten für die Jungen: Ein Widerspruch

28. Oktober 2024

13:30

FachkraftFokus

Istock.com/ Ivanko_Brnjakovic

Ökonomie muss lebendig und zukunftsorientiert sein, aber gelingt das, wenn die Alten es für die Jungen gestalten? Oft dominieren in der Debatte jene, die kaum noch die Herausforderungen der jüngeren Generationen im Blick haben.

Ökonomie im Wandel?

Die Debatten über Wirtschaft, Finanzen und Steuern sind in Deutschland fest in der Hand älterer Ökonomen. In Talkshows, Zeitungen und Beratungsgremien sind es überwiegend Vertreter der „Boomer-Generation“. Also diejenigen, die in der Ökonomie als die Alten gelten und für die Jungen die Zukunft gestalten wollen. Jene, die mit komplexem Vokabular und klassischen Konzepten auftreten und die Öffentlichkeit belehren. Dabei scheint es, als gehöre zur Voraussetzung, mindestens fünfzig Jahre alt zu sein. In einer Zeit, die neue Denkweisen benötigt, bleiben die alten Antworten aber oft starr und rückwärtsgewandt.

Ein häufiger Satz in diesen Kreisen lautet: „Das können wir uns nicht leisten.“ Eine Phrase, die für zahlreiche zukunftsweisende Ideen bereits das Ende bedeutete. Ganz so, als könnten Fortschritt und Wandel mit diesem Argument einfach ad acta gelegt werden. Wie oft hat diese Haltung innovative Konzepte bereits ausgebremst, bevor sie überhaupt ernsthaft diskutiert wurden? Dabei wäre ein Blick nach vorn, mit dem Mut zur Veränderung, dringender denn je. Es ist nicht nur eine verpasste Chance, sondern ein Hindernis, das uns alle betrifft. Insbesondere die Generationen, die vor großen Aufgaben stehen.

Es muss etwas geschehen

Die Gen Z und Millennials haben nicht nur ihre eigene Zukunft zu gestalten, sondern müssen auch die Herausforderungen bewältigen, die frühere Generationen ihnen hinterlassen haben. Der Klimaschutz, die Sicherung des Rentensystems und die Modernisierung der Infrastruktur sind nur einige der Aufgaben, die längst niemand mehr ignorieren kann. Doch wenn etablierte Ökonomen mit Begriffen wie „Haushaltskonsolidierung“ und „Subventionskürzungen“ um sich werfen, sind die jüngeren Generationen längst abgehängt. Wirtschaft kann und muss verständlich sein, denn ohne ein tieferes Verständnis bleibt die notwendige gesellschaftliche Veränderung aus.

Das Ziel einer neuen Generation von Ökonomen ist es, die Sicht auf Wirtschaft und Finanzen zu modernisieren und ansprechender zu gestalten. In meiner monatlichen Kolumne möchte ich Konzepte vorstellen, die greifbare Lösungen bieten und uns aufzeigen, wie die Wirtschaft von morgen aussehen könnte. Ob innovative Steuermodelle, die sozialen Ausgleich und Umweltziele vereinen, oder Ideen für eine stärkere staatliche Investitionskraft – all das sind Projekte, die machbar sind, wenn der Wille da ist. Wirtschaft muss mutig und zielgerichtet sein, damit sie nicht nur  zu Analysen führt, sondern zu echter Veränderung.

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