Technologie
Samsung enttäuscht in Quartalsprognose: Weckruf für Innovation

Samsung, einer der weltweit führenden Technologiekonzerne, sorgt mit seiner aktuellen Quartalsprognose für Ernüchterung bei den Aktionären. Statt der erwarteten 11,4 Billionen Won – umgerechnet rund 7,72 Milliarden Euro, meldet der Konzern einen Ausblick von lediglich 9,1 Billionen Won. Analysten hatten auf bessere Zahlen gehofft, doch Samsung verweist auf „einmalige Kosten“ und „negativen Einfluss externer Faktoren“. Diese sollen zu dieser zurückhaltenden Prognose geführt haben.
Besonders im Speicherchip-Geschäft, einer der zentralen Säulen des Unternehmens, kämpft Samsung mit Herausforderungen. Kunden haben ihre Lagerbestände reduziert, während der Markt mit älteren Beständen chinesischer Konkurrenten überflutet wird. Die Aktie des Technologieriesen zeigt seit Juli eine abwärts gerichtete Tendenz und hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als zehn Prozent an Wert verloren.
Samsung und die Quartalsprognose – das sind die neuen Pläne
Der überraschende Rückgang in den Erwartungen des Marktes führte sogar zu einer seltenen Entschuldigung seitens des Unternehmens. Jun Young-hyun, Vizepräsident von Samsung und Leiter des Kerngeschäfts, wandte sich in einem persönlichen Schreiben an die Aktionäre. Darin bat er um Verständnis für die aktuelle Situation. „Wir haben die Bedenken über unsere technologische Wettbewerbsfähigkeit geweckt und dafür übernehmen wir die volle Verantwortung“, schrieb Jun. Er versprach zugleich, dass das Unternehmen entschlossen sei, diese Phase der Stagnation in eine Chance zu verwandeln.
Samsung plant, sich künftig verstärkt auf innovative Produkte zu konzentrieren, um seine führende Position zurückzuerlangen. „Technologie und Qualität sind unser Herzblut“, betonte Jun und kündigte an, dass nur radikal neue Technologien den Konzern wieder nach vorn bringen könnten. In der Vergangenheit überraschte Samsung oft mit unkonventionellen Ideen, wie den faltbaren Smartphones, doch in letzter Zeit waren die Entwicklungen eher konservativ.
Die Konkurrenz, insbesondere der chinesische Rivale Huawei, drängt sich zunehmend in den Innovationsmarkt, etwa mit faltbaren Geräten aus drei Bildschirmen. Doch Samsung scheint entschlossen, sich nicht geschlagen zu geben. „Nur wenn wir uns selbst herausfordern, können wir diese Krise in eine neue Chance verwandeln“, so Jun. Nun liegt es an den Aktionären, das Vertrauen in Samsungs Innovationskraft zu bewahren und auf den versprochenen technologischen Neustart zu warten.
