Wirtschaft
Aus für Giropay: Deutsche Banken geben den Kampf auf

Das Ende einer Ära naht und damit das Aus von Giropay. Das von deutschen Banken als Alternative zu PayPal und anderen internationalen Bezahldiensten eingeführte System endet zum Jahresende endgültig. Bereits seit Juni 2024 steht fest, dass der 31. Dezember das letzte Kapitel für Giropay sein wird. Doch viele Nutzer scheinen das noch nicht realisiert zu haben, wie Posts in sozialen Medien nahelegen. Um Missverständnissen vorzubeugen, verschickt das Unternehmen nun selbst Kündigungsschreiben an seine Kunden.
Giropay sollte einst die deutsche Antwort auf die dominierenden Bezahldienste wie PayPal, Visa und Mastercard sein. Mit fast jedem Girokonto nutzbar, versprach das Verfahren eine einfache und vor allem sichere Art des Online-Bezahlens. Ein entscheidender Vorteil. Die sensiblen Bankdaten der Kunden blieben stets bei ihrer Hausbank und wurden nicht an Händler weitergegeben. Doch trotz dieser Sicherheitsaspekte konnte Giropay nie wirklich in die Herzen der Nutzer vordringen.
Aus für Giropay – Paypal gewinnt
Obwohl das System laut eigenen Angaben auf 35 Millionen Konten aktiv war, hatten sich die Erwartungen der Betreiber nicht erfüllt. Laut Marktstudien machten die über Giropay abgewickelten Transaktionen nur einen Bruchteil des gesamten Online-Bezahlmarkts in Deutschland aus. Im Vergleich zu PayPal, das weltweit etabliert und in fast jedem Online-Shop verfügbar ist, blieb Giropay stets ein Nischenprodukt. Viele Kunden bevorzugten die etablierten und international bekannten Dienste. Der Datenschutzaspekt allein reichte nicht aus, um eine größere Nutzerbasis zu überzeugen.
Zum Jahreswechsel endet nun also die Geschichte von Giropay. Bis zum 31. Dezember 2024 werden bestehende Zahlungen noch ausgeführt, einige Händler haben das Verfahren jedoch bereits eingestellt. Der Blick der Banken richtet sich nun nach vorne: Mit „Wero“ ist bereits ein europaweites Nachfolgeprojekt in Planung, das den Wettbewerb im digitalen Bezahlen neu beleben soll. Doch ob sich dieses System gegenüber der starken internationalen Konkurrenz behaupten kann, bleibt abzuwarten. Schließlich konnte sich auch Giropay nicht etablieren, sodass schon jetzt einige kritisch gegenüber den neuen Plänen eingestellt sind. Indessen berichten Medien, dass auch Nike in Schwierigkeiten stecken soll.
